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Generationenberatung
Zukunft gestalten ‒ Werte erhalten
- Martin Posselt
- Generationenberater
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Zertifizierter Senior Estate Planner
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Richtige Vorsorge: Nicht nur ein Thema für ältere Generationen
Unser Generationenberater Martin Posselt im Interview mit Jana Mundus, Dipl.-Journalistin
Martin Posselt berät Privat- und Geschäftskunden, wie sie sich auf schwere Zeiten bestmöglich vorbereiten
von Jana Mundus, Dipl.-Journalistin
Von der einen auf die andere Minute ist das Leben plötzlich nicht mehr so, wie es war. Vor solchen Schicksalsschlägen ist niemand gefeit. Eine schwere Erkrankung, ein Unfall oder der Tod eines geliebten Menschen werden dann für viele zur Herausforderung. Nicht nur emotional. Manchmal führen geltende rechtliche Bestimmungen dazu, dass der Zugriff auf privates Vermögen nicht mehr gesichert ist, dass Kreditzahlungen ausfallen, dass plötzlich ein gerichtlich bestellter Betreuer Entscheidungen treffen muss und nicht die Familie. Martin Posselt kennt solche Fälle. Lange war er bei der Volksbank Löbau-Zittau eG als Kundenberater tätig. „Ohne Bankvollmacht waren uns in solchen Fällen die Hände gebunden“, erzählt er. „Für die Betroffenen tat mir das immer unheimlich leid.“ Heute will er die Menschen davor bewahren, in ähnliche Situationen zu geraten – als neuer Generationenberater der Volksbank Löbau-Zittau eG.
Ein Jahr lang hat sich Posselt durch Weiterbildungen auf die neue Aufgabe vorbereitet. Sowohl im Zivil- als auch im Erbschaftsrecht kennt er sich nun hervorragend aus und weiß auch um wichtige Steuerfragen. Zu Themen wie Patientenverfügung, Nachfolgeregelung oder Fallstricken im Versicherungsrecht hat er neues Wissen gesammelt. „Diesen Rundumblick brauche ich, wenn ich die Leute umfassend beraten will.“ Sein Angebot könne jeder nutzen, nicht nur die Kundschaft der Volksbank. Gedacht ist es nicht nur für Privatleute. Gerade auch Geschäftskunden will Posselt dabei unterstützen, für den Ernstfall besser vorzusorgen. „In der Wirtschaft hängen schließlich oftmals viele Jobs genau davon ab.“
Einige, die bisher Posselts Rat suchten, mussten sich anfangs vor allem eines eingestehen: Dass sie meist noch nicht gut genug geregelt haben, was in schwierigen Situationen passieren soll. „Deshalb steht am Anfang erst einmal eine umfangreiche Analyse an“, schildert der Berater das Vorgehen. Dabei gilt es wichtige Punkte zu klären: Wer soll Unterstützung bekommen und wer darf für die Person aktiv werden, wenn sie selbst dazu nicht in der Lage ist? Dabei spielen Dinge wie eine Vorsorgevollmacht oder eine Generalvollmacht eine Rolle. Es geht um Bezugsrechte von Versicherungen, aber auch um die Frage, wie ein eventueller Pflegeheimplatz finanziert werden könnte. „Das sind natürlich Dinge, mit denen sich ein gesunder Mensch nicht auseinandersetzt“, weiß Posselt. Der Großteil seiner Kundschaft ist über 50. Aber es kämen auch junge Familien, die einen Hauskauf planen. Wer zahlt dann, wer erbt?
Wenn die Erben plötzlich nichts kriegen
Martin Posselt sieht im neuen Beratungsangebot seines Hauses viele Vorteile. „Wir können uns damit auch andere Themen anschauen, die außerhalb der Bank für die Menschen wichtig sind.“ In den nächsten Monaten sind Veranstaltungen geplant, um möglichst viele für das Thema zu sensibilisieren. Denn theoretisch, so sagt der gelernte Bankkaufmann, wäre eine geregelte Vor- und Nachsorge für jeden ab 18 Jahren relevant. „Es muss auch keiner Angst haben, dass er hier nach der Beratung verschiedene Bankprodukte kaufen soll“, verdeutlicht er. Auf Wunsch der Kunden vermittelt Posselt aber natürlich passende Ansprechpartner. Mit einem Fachanwalt arbeitet er beispielsweise eng zusammen, wenn es um Vorsorgevollmachten, Patientenverfügungen oder das Thema Testament geht.
Bei Geschäftskunden ginge es vor allem darum, ein Unternehmen in schwierigen Situationen handlungsfähig zu halten. „Vielen ist zum Beispiel gar nicht bewusst, dass im Todesfall der Gesellschaftervertrag über dem Testamentswillen steht.“ Wer zu Lebzeiten hofft, die Erben führen das Geschäft weiter, könnte sich da schnell irren. „Manchmal kommt hinzu, dass Chefs oder Chefinnen nur ungern Verantwortung abgeben.“ Dann ist schon die Bankvollmacht für Urlaubszeiten ein Problem, die ausgewählte Mitarbeitende eigentlich kriegen müssten. „Was passiert zum Beispiel, wenn die Firmenleitung im Urlaub verunglückt und im Wachkoma liegt?“ Solche unbequeme Fragen müsste er stellen, sagt Martin Posselt. Er will den Blickwinkel seiner Geschäftskunden erweitern, die Tragweite solcher Versäumnisse verdeutlichen.
Nicht zu handeln, wird am Ende teuer
Wie im Privatbereich appelliert der Experte auch an junge Generationen in der Wirtschaft, sich möglichst frühzeitig Gedanken zu den Themen Vor- und Nachsorge zu machen. „Mir ist klar, dass niemand gründet und schon an die Nachfolge denken will.“ Aber wer Verantwortung für andere Menschen übernimmt, sei es in der Firma oder in der Familie, müsste sich eben auch mit solchen Fragestellungen beschäftigen.
Für diese unabhängige, diskrete und vorausschauende Beratung berechne die Volksbank einen Stundensatz von 100 Euro plus Mehrwertsteuer, erklärt Posselt. Er ist sich bewusst, dass das manch einen vielleicht abschrecken könnte. „Aber nicht zu handeln, kostet am Ende auch – und mit Gerichtsbeschlüssen oder einem Erbschein ist das dann viel teurer.“